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Östlicher Ansatz

Eine Eigentümlichkeit der östlichen Anschauung besteht darin, das Leben als einen Austausch von Energie (Ki o. Prana)zu betrachten, anstatt eine reine Anhäufung von Materie. Deshalb existiert jeder Teil des Ganzen nicht eigenständig, sondern hat eine wechselseitige, organische Beziehung damit. (Ryokyu Endo, Tao Shiatsu, S. 14)


Traditionelle Chinesische Medizin

Der bekannteste östliche Ansatz ist wohl der der Traditionellen Chinesischen Medizin auch TCM genannt. Sie ist mit Ayurveda die im Westen bekannteste Form der östlichen medizinischen Traditionen. Die ältesten Schriften, sind Tausende von Jahren alt.
Unsere hier im Westen bekannte Form von Chinesischer Medizin TCM, bezieht sich hauptsächlich auf das Modell, das sich die Volksrepublik China zum Standart gesetzt hat, seitdem während der Kulturrevolution wieder traditionelle Methoden eingeführt wurden.
Die TCM ist auf die Behandlung körperlicher Beschwerden ausgerichtet und betont weniger die psychischen und spirituellen Einflussfaktoren auf die Gesundheit, die in früheren Zeiten noch anerkannt waren. Doch weil ihre Erforschung in China ständig vorangeht, bleibt die TCM ein lebendiges, sich wandelndes Medizinsystem mit einem ungeheuren Behandlungspotenzial für eine Vielzahl von Erkrankungen. Die Behandlungen beinhalten Akupunktur, Moxibustion, Ernährung und medizinische Massage(z.B. Shiatsu).
Die TCM baut auf folgenden Modellen auf: Yin und Yang, den Entsprechungen der Fünf Elemente, den fünf Grundsubstanzen des Lebens (eine davon ist Ki) und den Voraussetzungen für ihre Entstehung, den inneren und äußeren pathogenen Faktoren wie Wind, Hitze, Feuchtigkeit usw. Die wichtigsten Diagnosemethoden sind Befragung, Zungenbetrachtung und Pulstasten. (Beresford-Cooke, Shiatsu, S. 8)


Yin und Yang

Ursprünglich beschreiben Yin und Yang die zwei Seiten eines Berges. Auf die eine Seite scheint die Sonne (Yang), während die andere im Schatten liegt (Yin). Es besagt, dass alles Leben aufgrund der Wechselbeziehungen dieser beiden polaren Kräfte zustande kommt.
Yin und Yang repräsentieren einander ergänzende und sich gegenseitig bedingte Gegensätze, die allerdings relativ sind und in gegenseitiger Abhängigkeit von einander entstehen.
Yin und Yang zeigt die ständige Wandlung der Phänomene, die einander in sich erschaffen, ergänzen, kontrollieren und umwandeln. Jede ihrer Manifestationen kann wieder in Yin und Yang
unterteilt werden. Da durch diesen Prozess Energie entsteht, ist die Natur in der Lage, diesen ständigen Wandel aufrechtzuerhalten. Aufgrund dieser Philosophie, versteht die TCM den Körper als Energie und nicht nur als Materie.


Qi oder Ki

Qi (oder im japanischen Ki) ist weder Energie, noch Materie, sondern die Basis aller Erscheinungen. Das Universum, alle Materie und natürlich auch der Menschliche Geist und Körper ist von Qi durchdrungen. (Auch wenn der Ausdruck "Energie" die Dimension von Qi nicht erfassen kann, werde ich mich im Folgenden darauf beschränken.) Qi ist die universelle Energie, die verbindet (auch Gedanken und Emotionen) und belebt. Qi ist die Kraft, die wirksam wird wenn Energie sich materialisiert oder Materie zur Energie wird.
E = m * cº !
Ilona Daiker schreibt: Der unablässige Wandel von Yin und Yang ist nicht denkbar ohne die Kraft des Qi. Qi kann wohl zu recht als der fundamentale Begriff der gesamten fernöstlichen Philosophie und Medizin bezeichnet werden. Über seine Übersetzung haben Generationen von Sinologen diskutiert, mit dem Ergebnis, dass es einfach keine Entsprechung in der deutschen oder in einer anderen westlichen Sprache für ihn gibt.
Versuche, Qi mit "Lebensenergie", "Lebenskraft", "Atem" oder "Bewegung" zu übersetzen, sind unzulänglich, weil sie die Philosophie, die hinter diesem Konzept steht nicht erfassen können. Im Gegensatz zum westlichen Denken unterscheidet das östliche nämlich nicht grundsätzlich zwischen Materie und Energie. Qi ist die Basis aller Dinge und -mehr noch- das Potential jeder Aktivität.
In den Klassikern der chinesischen Medizin heißt es, die Quelle von Yin und Yang sei das Dao. Im Dao, diesem unaussprechlichen Urzustand des Lebens, meist mit Weg, aber auch mit "Gott", " Vernunft", "Wort" oder "Sinn" übersetzt, sind Yin und Yang noch eins, sozusagen ungeschie-den in einem ursprünglichen, formlosen Chaos. Die Kraft, die aus dem Chaos heraus und in die Welt der geformten Erscheinungen hineinführt, ist das Qi. Erst das Qi bewirkt die Manifesta-tion und den fortwährenden Wandel der beiden Polaritäten Yin und Yang.
(Ilona Daiker, Shiatsu, S. 46)


Meridiane

Meridianlinien werden als den Körper durchziehende Kanäle der Lebensenergie definiert. Viele der Meridiane stehen in Verbindung zu den Funktionen innerer Organe. Lange bevor die moderne Medizin den Zusammenhang zwischen der Haut und inneren Organen erkannte, entwickelte der Osten ein Heilsystem, bei dem Punkte auf der Haut stimuliert wurden, die mit der Funktion bestimmter innerer Organe zusammenhängen. Diese Punkte, die zu einem Grossteil mit den Akupunktur-Punkten identisch sind, wurden dann durch eine imaginäre Linie miteinander verbunden, was zu den Meridianlinien führte, die dann für die Akupunktur und Moxibustion benutzt wurden. Meridianlinien und systematisierte Tsubos (Zugänge zum Meridian) sollen über die Akupunkturlinien entdeckt worden sein.
(Masunaga, Ohashi, Das große Buch ..Shiatsu, S.35)
Meridiane haben keine materielle Grundlage und doch können sie die Materie beeinflussen. Stirbt ein Mensch, ist auch kein Meridian mehr spürbar. Ist ein gleichmäßiges Fliessen von Qi in den Meridianen gewährleistet, ist man Gesund. Gerät das Qi ins stocken, wird man Krank.


Die 5 Wandlungsphasen

Obwohl "Die 5 Elemente", oder auch "Die Lehre der 5 Wandlungsphasen" genannt, als ein Bestandteil der TCM der eher eine untergeordnete Rolle spielt, angesehen wird, muss man es
als ein eigenständiges System und eine im Tao verwurzelte Philosophie bezeichnen.
Aus dem Tao entsteht die Polarität: Yin und Yang, Erde und Himmel, Materie und Energie.
Aus Yin und Yang wiederum werden die fünf Elemente geboren, die die Welt in ihrem
Erscheinungsbild hervorbringen, gestalten, aufrechterhalten und wieder auflösen. Die Elemente sind Kräfte, die einander das Gleichgewicht halten, sie erzeugen sich gegenseitig, wandeln sich ineinander um und dämmen sich gegenseitig ein.
(Achim Eckert, Das heilende Tao, S.28-29)
Der chinesische Begriff "Wu Xing" kann mit "Fünf Bewegungsprozesse", "Fünf Verhalten" oder "Fünf Durchgänge" übersetzt werden. Die fünf Elemente bilden einen Kreislauf von Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz.

Feuer erzeugt Erde z.B. > Asche
Erde erzeugt Metall > Goldmine
Metall erzeugt Wasser > Kondensation
Wasser erzeugt Holz > Garten
Holz erzeugt Feuer > Kamin

Die Lehre von den Wandlungsphasen ist, ebenso wie das Yin-Yang-Modell, ein sehr altes, philosophisch-spirituelles Konzept innerhalb der chinesischen Medizin. In vielen deutschsprachi-gen Büchern wird in diesem Zusammenhang der Begriff "Element" verwendet. Die Kraft dieses Prinzips liegt jedoch nicht in der Abgrenzung, sondern im Zusammenspiel, in der Tatsache, dass die Phasen ein ständig pulsierendes, veränderliches Gleichgewicht bilden. Die Theorie der fünf Wandlungsphasen beschreibt alle zyklischen Prozesse im Universum. Dabei wird der menschliche Organismus als eine Widerspiegelung des Makrokosmos verstanden. Sowohl Geschmacks-richtungen, Farben, Klänge, Gerüche, Tageszeiten, Jahreszeiten, Lebensabschnitte, aber auch menschliche Gefühle und die Organe, schlicht alle Phänomene lassen sich den fünf Wandlungs-phasen zuordnen. (Karola Schneider, Kraftsuppen, S. 26)


Shiatsu

Shiatsu kann man als die Methode einer Therapie definieren, die Krankheiten heilt und Gesundheit fördert. Dies geschieht durch den Austausch von Ki (Qi) zwischen dem Klienten und der Natur, der über ein Medium (Therapeut) stattfindet. Der Therapeut befindet sich dabei im Einvernehmen mit der Reaktion des Klienten auf den ausgeübten Druck entlang der Meridiane.
Das Wort "Shiatsu" kam in Japan während der Taisho-Periode (1912-1926) in Gebrauch. Seine Bedeutung wird durch die benutzten Schriftzeichen schnell klar: "shi" bedeutet Finger und "atsu" bedeutet Druck.
Nach dem Krieg wurden in Japan verschiedene Volksheilmittel, die bis dahin in Gebrauch waren, offiziell anerkannt und alle mit der Hand durchgeführten Therapieformen, außer Anma und Massage, wurden als Shiatsu bezeichnet.
Shiatsu ist eine Methode, die durch die Anwendung von Druck einen Gleichklang zwischen Klient und Therapeut bewirkt. Darüber hinaus werden auch Knie und Ellbogen, die auf natürliche Weise in die Shiatsu-Techniken aufgenommen werden und genauso wie die Finger benutzt, wenn dies zu dem gewünschten Effekt führt. (Ryokyu Endo, Tao Shiatsu, S.57)
Shiatsu ist erst in den siebziger Jahren in den Vereinigten Staaten und in Europa in größerem Maße bekannt geworden, obgleich diese Methode schon seit ihrer Entstehung von einigen Japanern und anderen Asiaten in der westlichen Welt praktiziert wurde. Die Shiatsu-Praxis in Europa ist hauptsächlich durch die Namikoshi-Methode und die Masunaga-Methode geprägt. Shiatsu, so wie man es in Europa kennt, wird demzufolge also entweder mit Masunagas Zen-Shiatsu, dem von der Makrobiotik beeinflussten Shiatsu, der Namikoshi-Methode oder mit verschiedenen Mischformen assoziiert. (Jarmey/Mojay, Das gr.oße Shiatsu Handbuch,S. 10)


Zen-Shiatsu


Eine wunderbare Erklärung bietet uns die Shiatsu-Meisterin Pauline Sasaki: "Zen-Shiatsu ist ein umfassendes und eigenständiges System, mit dem man nicht nur bestimmte Symptome und Bedingungen bearbeiten, sondern auch Einblick in die zugrunde liegenden Ursachen gewinnen kann, die auf der Körperlichen Ebene oft nicht erkennbar sind.
Gerade der gebrauch der Hand ermöglicht es uns, durch die Berührung feinste Vibrations-qualitäten wahrzunehmen, die die verschiedenen Bewusstseinsebenen definieren.
Die Shiatsu-Theorie hilft uns, die Schwingungserfahrungen in Informationen zu übersetzen, die unser Verständnis des Empfängers unterstützen.
Letztendlich hilft uns Shiatsu, die Einmaligkeit jedes Menschen und den Wert des Lebens selbst schätzen zu lernen. Shiatsu erlaubt uns nicht nur andere, sondern auch uns selbst zu heilen. Es bietet uns die Gelegenheit, unseren Platz in der Unendlichkeit des Universums zu entdecken und an diesem Kontinuum durch Transformation teilzuhaben."

Auf einen Nenner gebracht, heißt das: Zen-Shiatsu beschäftigt sich also mit der direkten Erfahrung des bewegten Ki auf der Grundlage der Meridiane, während sich die TCM-Theorie um Yin und Yang, die die Lebenssubstanzen und die Funktionen der Organe bei ihrer Entstehung und Verteilung dreht.


Prof. Shizuto Masunaga

Shizuto Masunaga (1925 - 1981), geboren in Hiroshima in einer Familie von Shiatsu-Heilern, begann in den späten 40-ern, Shiatsu auszuüben. Ausgehend von dem Sechs-Meridian-System der chinesischen Medizin, das in den Klassikern erwähnt wird, erweiterte er die zwölf Meridiane im Körper und entwickelte das System der Meridian-Diagnose.
Er war Arzt, Psychologe und als Begründer des Zen-Shiatsu ein Reformator dieser Therapieform. Er bediente sich dabei der alten taoistischen Wurzeln der TCM, des modernen Wissens der Physiologie, des psychologischen Modells des Westens, des philosophischen Ansatzes des Zen-Buddhismus (In Anlehnung daran der Name: Zen-Shiatsu!) und seiner eigenen klinischen Erfahrungen aus über tausend Shiatsu-Behandlungen. Dabei ist die Qualität der Behandlung der Meridiane entscheidend. Auch findet man beim Masunaga- System keine Akupunktur-Punkte auf den Meridianen, da sie anatomisch fixiert sind. Das Masunaga-System ist jedoch, außer bei den Anfangs -und Endpunkten, frei und nur durch die Qualität der Meridiane spürbar. Außerdem ist Prof. Masunaga der Begründer der Amöben-Theorie, des zentrifugalen Arbeitens im Shiatsu und der Kyo und Jitsu-Theorie.


Empty-Touch-Shiatsu

Das ET-Shiatsu wurzelt in der authentischen Zen-Erfahrung und der Qi-Erfahrung von Helmut Bräuer, der seine Studien bei Tai Chi Chuan, Qi Gong - und buddhistischen Zen-Meistern, für das Shiatsu aber hauptsächlich bei Pauline Sasaki und Cliff Andrews machen durfte.Als langjähriger Begleiter und Übersetzer Ihrer Workshops gilt er in Europa als herausragender Vertreter von Pauline´s hochentwickeltem Forschungsansatz über energetisches Heilen. Seit 2003 entwickelt er seine Fähigkeiten vermehrt durch eigene Studien der geistig spirituellen Seins-Ebenen und durch regelmäßiges Intensivstudium mit dem russischen Arzt, Heiler und Schamanen Dr. Gregory Antyuhin.
Empty-Touch-Shiatsu ist grundsätzlich expansiv ausgerichtet, wobei die Anwendung trotzdem sehr tiefgehend und physisch sein kann. Es gilt dabei in den sechsten Sinn hinüberzugleiten, ohne die anderen fünf Sinne zu vergessen.
Die Resonanz zwischen den Meridianen, definiert ein Thema, dass in die Massage mit einfließt. Dadurch können sehr viel tiefere und feinstoffliche Themen bearbeitet und in Resonanz gebracht werden. Das ganze Energiesystem wird in diese Arbeit mit einbezogen und kann sich durch das lebendige und liebevolle miteinander Schwingen wieder frei entfalten.
Eine von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz Begegnung wird möglich und Heilung auf allen Ebenen kann nun geschehen.


Shiatsu und Ich

Was bedeutet Shiatsu für mich!
Eine Massageform? Nein, für mich ist Shiatsu der Weg zu mir selbst. In mein Innerstes. Ins Zentrum meines Menschseins. Shiatsu vereinigt Körper, Seele und Geist zu einem Ganzen und zum Einssein mit dem Universum.
Die Erfahrungen, die ich auf diesem Weg machen durfte und immer noch darf, helfen mir, das Leben und das Sein auf der Welt und im Universum zu begreifen. Ja, ich darf das Leben selbst spüren und mich selbst als Teil eines Ganzen begreifen, von dem ich zuvor nur eine Ahnung hatte. Durch direktes Erfahren bekomme ich Zugang in das Geheimnis des Lebens und dessen Wahrheiten.
Shiatsu ist ein Weg. Mein Weg. Der Weg aber führt zu mir selbst.


Ich spiele dir - hörst du's
mit zarten Tönen
die Flöte zum Trost -
ich gleite - spürst du's
mit sachten Flügelschritten
in deine Traurigkeit hinein
und nehme dein Herz -
fühlst du's?
sanft in beide Hände,
es zu wärmen
(Amelie Mau)



 

 

 

 

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